Jobverlust nach Firmenübernahme – Risiken für Ihre Karriere

Karriere Killer Mergers & Akquisitions.
Jobverlust nach Firmenübernahme – Risiken für Ihre Karriere. Firmenübernahmen und Fusionen gehören zu den häufigsten Ursachen für einen Verlust der Management Position. Wenn Sie erfahren, dass Ihr Unternehmen vor eine Übernahme durch einen Investor oder einer Fusion steht, sollten Sie Ihrer beruflichen Zukunft mehr Aufmerksamkeit widmen. Der Artikel gibt Empfehlungen für ein kluges Selbstmanagement in dieser Umbruchphase.
Jobverlust nach Firmenübernahme
Jobverlust nach Firmenübernahme – Risiken für Ihre Karriere. Übernahmen und Fusionen werden häufig genutzt, um Wachstumsstrategien zu realisieren, neue Technologien zu erwerben und die eigene Marktposition zu stärken. Doch für das Management Team des Übernahmekandidaten steigt das Risiko eines Jobverlustes.
Gründe für den Austausch des Top Managements
Egal welche Experten Sie befragen, Studien zeigen, dass 60 bis 80 Prozent aller Fusionen und Übernahmen nicht die angestrebten Ziele erreichen und als gescheitert gelten. Als wesentliche Gründe dafür werden unter M&A Experten nicht kompatible Managementkulturen genannt. Das Auswechseln von Führungskräften ist deshalb einer der ersten Schritte des Integrationsprozesses, mit dem die neuen Eigentümer das Gelingen der Übernahme sicherstellen wollen.
Strategische und kulturelle Neuausrichtung
Oft verfolgt das übernehmende Unternehmen nach der Akquisition eine neue strategische Ausrichtung, die andere Kompetenzen und eine neue Führungsphilosophie erfordert. Deshalb werden neue Führungskräfte eingesetzt, die Werte und Kultur des übernehmenden Unternehmens verkörpern und sicherstellen sollen, dass die Integration der beiden Unternehmen im Einklang mit der neuen Strategie erfolgt und die kulturelle Integration gelingt.
Vertrauensverlust und Interessenkonflikte
Häufig treten während der Übernahme Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte zu Tage, die zu einem Vertrauensverlust der neuen Eigentümer an der bestehenden Geschäftsführung führen. Ein Auswechseln der Führung ist dann die unvermeidliche Konsequenz.
Optimierung der Unternehmensführung
Private Equity Investoren sind dafür bekannt, dass sie bei einer Übernahme hohe Anforderungen an das zukünftige Management stellen. Ein Austausch wird vorgenommen, um die Qualifikation des Managements zu verbessern, das Unternehmen bestmöglich aufzustellen und die ambitionierten Ziele zu erreichen.
Kostenreduktion und Synergien
Ein weiteres Ziel von M&A ist häufig die Realisierung von Kosteneinsparungen und Synergien innerhalb des Beteiligungsportfolios. Die Zusammenführung von redundanten Abteilungen führt zwangsläufig zur Streichung doppelt besetzter Positionen.
Mitmachen – Flexibilität zeigen
Wenn Sie erfahren, dass Ihr Unternehmen von einem anderen Unternehmen oder einem Private Equity Investor gekauft wird, sollten Sie dies als Anstoß für sich nutzen, Ihre beruflichen Ziele und Ihre Position im Unternehmen zu überdenken und sich vorzubereiten.
Selbstreflexion und Offenheit für Veränderungen
Ein neuer Eigentümer kann neue Perspektiven und Dynamiken einbringen. Fragen Sie sich, wie Ihre aktuelle Rolle in das zukünftige Unternehmen passen könnte, wie sich Ihr Einfluss verändern könnte und ob Sie sich langfristig in diesem neuen Umfeld sehen. Überlegen Sie, welche Kompetenzen in der neuen Unternehmensstruktur gefragt sein könnten, wie Sie dort einen Mehrwert stiften und welche Chancen sich daraus für Sie ergeben könnten. Seien Sie offen für neue Rollen oder Aufgabenbereiche, die sich durch die Übernahme ergeben. Anpassungsfähigkeit wird oft positiv wahrgenommen.
Proaktive Kommunikation
Es ist wichtig, frühzeitig das Gespräch mit dem neuen Management und den Investoren zu suchen. Zeigen Sie, dass Sie bereit sind, sich einzubringen und Ihre Rolle aktiv weiterentwickeln möchten. Gehen Sie offen in die Gespräche und hören Sie genau hin, welche Signale Sie empfangen.
Exit-Strategie entwickeln
Sollte sich herausstellen, dass Ihre Position gefährdet ist oder das veränderte Umfeld nicht Ihren Erwartungen entspricht, ist es ratsam, sich frühzeitig über alternative Karriereoptionen und eine mögliche Exit-Strategie Gedanken zu machen.
Rechtliche und finanzielle Aspekte prüfen
Denken Sie gleichzeitig an Ihr persönliches Risikomanagement. Prüfen Sie Ihren Arbeitsvertrag und die darin enthaltenen Bedingungen. Nutzen Sie gegebenenfalls auch vorab einen Rechtsanwalt, um Ihre Verhandlungsposition im Falle von Änderungen oder einer Kündigung einschätzen zu können. Checken Sie auch, wie Bonuszahlungen, Aktienoptionen oder andere Benefits durch die Übernahme beeinflusst werden könnten.
Networking
Nutzen Sie die Zeit, um Ihr Netzwerk aus der derzeitigen Rolle heraus auch außerhalb des Unternehmens zu stärken. Eine breite Vernetzung kann Ihnen neue Chancen eröffnen. Revitalisieren Sie Ihre Kontakte zu ehemaligen Kollegen, Geschäftspartnern und Berufsverbänden – bevor Sie diese in Anspruch nehmen.
Mentale Stärke und Resilienz
Lassen Sie sich nicht entmutigen. Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen. Eine positive Einstellung hilft Ihnen, proaktiv zu handeln und die Situation bestmöglich zu nutzen. Hören Sie auf zu grübeln und verkriechen Sie sich nicht in Ihr Schneckenhaus, sondern bleiben Sie im Kontakt. Sprechen Sie mit Mentoren, Kollegen oder einem Karriereberater, um zusätzliche Perspektiven zu erhalten und mögliche Handlungsoptionen zu besprechen. So können Sie die Herausforderungen einer Unternehmensübernahme besser in Chancen umwandeln und Ihre Karriere gezielt weiterentwickeln.
Diskrete Vorbereitung auf den Markt
Auch, wenn Sie aktuell keine unmittelbaren Veränderungen planen, ist es sinnvoll, Ihren Lebenslauf zu aktualisieren und Ihr LinkedIn-Profil auf dem neuesten Stand zu halten. Beginnen Sie diskret, den Arbeitsmarkt zu beobachten. Sprechen Sie auch mit einigen vertrauenswürdigen Headhuntern und sondieren mögliche externe Optionen als Alternative zu einem Verbleib im Unternehmen.
Nicht selten ist so ein ungebetener Anstoß von außen ein guter Impuls für eine aktive Weiterentwicklung der Karriere. Lassen Sie sich nicht von den Umständen treiben, sondern nehmen Sie das Heft des Handelns in die eigene Hand.
Autor: Matthias Martens
Veröffentlichung September 2024, LinkedIn
Foto: Adobe Stock
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