Personal Branding ist für Manager mit 50+ unverzichtbar

Erfahrung reicht nicht – als Manager mit 50+ müssen Sie einen Mehrwert bieten.
Christian ist 56, breit aufgestellt mit Stationen in Marketing, Sales, Business Development und Produktmanagement. Verlässlich und loyal, 20 Jahre im selben Unternehmen. Viele Bewerbungen – Resonanz Null. Der erste Reflex: Es liegt an meinem Alter. Und er fragt sich, warum zählt meine Erfahrung nicht?
Kritische Selbstreflexion ist gefragt
Nach einem ersten Check ist klar, dass er wesentliche Fragen nicht überzeugend beantworten kann. Sein Lebenslauf reiht Stationen und Aufgaben aneinander. Kein roter Faden erkennbar. LinkedIn Fehlanzeige. Meine Frage: „Was sind Ihre Kernkompetenzen, was können Sie besser als andere? Welchen konkreten Mehrwert bringen Sie mit? Mit seiner Antwort kreist er nur um seinen Bauchnabel. Eine Marktperspektive nimmt er nicht ein. Fazit: Er hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Dieses Beispiel ist kein Einzelfall.
Christian macht es sich zu einfach, wenn er mangelnden Bewerbungserfolg es auf sein Alter schiebt und sich über die Ungerechtigkeit der Welt beklagt. Kritische Selbstreflektion ist unverzichtbar.
Kernkompetenz und Track-Record
Mit 50+ geht es nicht um Dienstjahre – sondern um Wirksamkeit und Ergebnisse. Es mag sein, dass Sie gegenüber einem Vierzigjährigen eine breitere Erfahrung bieten, mehr Kontextkompetenz und strategische Weitsicht. Doch Sie müssen Ihrem zukünftigen Arbeitgeber schon klar verdeutlichen, welchen Vorteil er dadurch erhält. Worin besteht Ihr Impact?
Vielleicht ist es die Fähigkeit, schnell Muster zu erkennen, die richtigen Fragen zu stellen und komplexe Zusammenhänge zu steuern.
Einige Beispiele:
- Silo-Denken auflösen und politisch klug agieren
- Innovation trotz Konzernstrukturen vorantreiben
- Teams stabilisieren in Krisen und Veränderungsprozessen
- Langfristig Wirkung erzielen – nicht nur Strohfeuer entfachen
- Strategien durch langjährige Marktkenntnis gestalten und umsetzen
Nehmen wir an, Ihre Kernkompetenz lässt sich auf diese Weise überzeugend darlegen. Das ist aber noch nicht alles – wer sich nicht selbst positioniert, wird übersehen. Wer sichtbar sein will, muss zur Marke werden – mit Haltung, Profilschärfe und klarem Nutzenversprechen.
Personal Branding ist kein Buzzword – sondern zunehmend Voraussetzung, um im Wettbewerb sichtbar zu sein. Gerade ab 50. Wer das nicht selbst in die Hand nimmt, wird übersehen – trotz exzellenter Kompetenz.
Wie präsent sind Sie wirklich?
Hand aufs Herz. Wie oft werden Sie bei LinkedIn von Recruitern oder Headhuntern auf interessante Vakanzen angesprochen? Sofern die Antwort „Kaum“ oder „nie“ heißt, gibt es Potenzial für Verbesserung. Entweder ist Ihr Profil nicht aussagekräftig und Ihre Kernkompetenzen sind nicht klar zu erkennen oder Sie tauchen in den Suchergebnislisten zu weit unten auf und Ihr Profil wird nicht einmal angeklickt.
Was brauchen Sie für ein starkes Personal Branding?
- Eine glasklare Antwort auf: Wofür stehst du?Führungsphilosophie, Werte und Mission
- Ein CV mit Substanz, das Wirkung und nicht nur Werdegang betont
- Einen überzeugenden Track Record: 4-5 konkrete Erfolgsbeispiele, die Ihre Stärken lebendig und Ihr Können nachvollziehbar machen
- Digitale Präsenz. Ein LinkedIn-Auftritt ist heute Pflicht – aber bitte keine Selfies und oberflächliche Allgemeinplätze nachplappern, sondern Substanz zeigen
- Pflegen Sie Ihr Netzwerk und stellen Sie sich, dass Ihre Botschaft verstanden wird und man Sie weiterempfiehlt
Es mag auf den ersten Blick mühsam wirken, sich dieser unbequemen Fragen zu stellen – aber es lohnt sich. Bei Fragen sprechen Sie uns gern an.
Autor: Matthias Martens
Veröffentlichung Juni 2025
Foto: Adobe Stock
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