Wie Sie als Topmanager Schaden an Ihrer Reputation vermeiden

Als Topmanager können Sie schnell in einen Strudel negativer Schlagzeilen geraten. Lesen Sie hier, wie Sie vermeiden können, dass Ihre sorgsam aufgebaute gute Reputation schweren Schaden nimmt. (von Nikolaus Schmidt)

Im Mittelpunkt negativer Berichterstattung

Mit dem Aufbau einer guten Reputation ist es wie mit dem Aufstieg eines Flugzeugs: um an Höhe und an Stabilität zu gewinnen, braucht es Zeit. Reißt die Strömung am Flügel ab, geht es dagegen sehr zügig in Richtung Erdboden und kann in einer Katastrophe enden. Es dürfte unbestritten sein, dass jeder Topmanager daran interessiert ist, sich eine gute Reputation aufzubauen. Klar ist auch, dass ein positives Ansehen im Falle eines drohenden Reputationsschadens eine bessere Grundlage bildet, den Schaden zu begrenzen. Was aber ist zu tun, wenn Sie als Manager eines Unternehmens in den Mittelpunkt negativer Berichterstattung geraten.

Am allerwichtigsten ist: lassen Sie sich beraten und greifen Sie nicht selbst zum Hörer. Überlassen Sie das Ihrem Pressesprecher – selbst wenn Sie gute Kontakte zu den Medien haben. Einem Bundespräsidenten hat dies sein Amt gekostet. Und dass ein norddeutscher Ministerpräsident wegen einer Home- und Lovestory seine Wiederwahl aufs Spiel setzt, kann nur an einer grandios fehlgeleiteten Selbstwahrnehmung liegen. Hüten Sie sich vor der Arroganz, zu glauben, aufgrund der eigenen Machtposition die Dinge sehr schnell aus der Welt schaffen zu können.

Schnell handeln

Auf jeden Fall spielt – wie bei einem Strömungsabriss eines Flugzeuges – auch die Schnelligkeit eine Rolle. Je länger man wartet, um sehr größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Vorwürfe gestreut werden. Schnelligkeit sollte gleichwohl nicht mit emotionalem Übereifer und Hastigkeit verwechselt werden. Man sollte nicht in Aktionismus verfallen, sondern gezielt und mit Bedacht auf die Bühne treten und die eigene Position klar machen.

Situationsanalyse

Wie in jeder Krisensituation, ist es unbedingt ratsam, Übersicht, Sachlichkeit und analytische Schärfe walten zu lassen. Zu Beginn steht also das Zusammentragen der Fakten und die genaue Analyse der Situation an: Welche Vorwürfe gibt es? Welche Begründungen gibt es dafür? Welche Argumente und vor allem Belege lassen sich zur Entlastung vorbringen? Dabei geht es um eine umfassende und ehrliche Analyse – auch der eigenen Fehler und Versäumnisse.

Kommunikationsstrategie

Sind die Fakten klar, erfolgt die Festlegung der Strategie: Geht es in die direkte Offensive, oder ist es besser, über gezielte Kanäle die Kommunikation aufzubauen? Entwickeln Sie einen Fahrplan, aus dem hervorgeht, wann Sie welche Informationen veröffentlichen. Was sollen Ihre zentralen Botschaften sein und mit welchen Beweisen unterfüttern Sie diese.

Umgang mit Journalisten

Dass man Journalisten nicht maßregeln, geschweige ihnen vorschreiben sollte, was sie zu schreiben haben, gehört zum 1×1 der professionellen PR-Arbeit. Artikel 5 des Grundgesetzes lässt es nicht an Klarheit vermissen. Doch immer wieder vergessen selbst Politiker und Aufsichtsräte diese Selbstverständlichkeit. Nochmal: überlassen Sie den direkten Kontakt mit Journalisten Ihrem Pressesprecher oder Kommunikationsberater.

Pro-aktive Kommunikation

In Zeiten des Internets ist es sehr schwer, sich grundsätzlich vor allen möglichen Angriffen zu schützen. Es ist immer sinnvoll, kritische Themen zu beobachten, um gegebenenfalls zügig reagieren zu können. Der Kampf um die Deutungshoheit ist mit der Komplexität und Schnelligkeit der Kommunikation in Zeiten des Internets und der sozialen Medien deutlich härter geworden. Der Kommunikationsabteilung fällt es zu, hier ein professionelles Monitoring zu installieren. Außerdem lässt sich daraus eine Evaluation ableiten, um so Themen pro-aktiv zu setzen.

 

Oktober 2019
Autor: Nikolaus Schmidt, Pressesprecher und Kommunikationsberater

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